Nach 25 Jahren beendet das Netzwerk Ökumene seine Arbeit in der bisherigen Form. Lesen Sie dazu diesen 'Abschiedsbrief', den wir an alle unsere Kontakte verschickt haben:
Liebe Freundinnen und Freunde des Netzwerk Ökumene,
vor genau 25 Jahren (am 30.10.1999) wurde das „Netzwerk Ökumene – konfessionsverbindende Paare und Familien in Deutschland“ gegründet. Ins Leben gerufen von einer kleinen Gruppe Engagierter hat das (rein ehrenamtlich arbeitende) Netzwerk über die Jahre viele Aktivtäten gestartet und auch einiges bewegt. Eine kleine Übersicht:
- Wir haben 24 Jahrestagungen organisiert, mit einer Spanne von 25 bis 70 Teilnehmenden. Dabei waren wir sehr häufig zu Gast in Tagungshäusern der ev.-methodistischen Kirche (achtmal im Haus Höhenblick in Braunfels bei Wetzlar und neunmal im Schwarzenshof bei Rudolstadt, Thüringen) und sind dankbar für deren Gastfreundschaft und die fairen Preise, die es auch Familien mit vielen Kindern ermöglicht haben, an den Tagungen teilzunehmen.
Allein 16 mal konnten wir Bischöfinnen und Bischöfe als Referierende für die Tagungen gewinnen – und wir sind sicher, dass auch sie eine Menge an neuen Erfahrungen mit uns konfessionsverbindenden Paare und Familien von den Tagungen mitgenommen haben. Auch die anderen Referierenden haben unsere Tagungen immer sehr bereichert.
Neben den inhaltlichen Elementen waren es immer der persönliche Austausch untereinander, das gemeinsame Singen und Beten sowie die Abschlussgottesdienste, die die Tagungen für uns ganz besonders gemacht haben. - Wir waren auf 21 bundesweiten Katholiken- bzw. Kirchentagen mit einem Stand vertreten und konnten dort unzähligen Interessierten und Ratsuchenden Informationen und Erfahrungen weitergeben. Auf sieben dieser Katholiken- bzw. Kirchentage verantworteten wir einen ökumenischen Gottesdienst, darüber hinaus haben wir elf andere Veranstaltungen (Podien, Werkstätten, Erzählcafés aber auch eine Performance) organisiert. Highlights waren natürlich die beiden ökumenischen Kirchentage 2003 in Berlin und 2010 in München.
- Wir haben auch jenseits der Tagungen immer wieder das Gespräch mit den Kirchenleitungen gesucht, um auf unsere Anliegen hinzuweisen. Ein zentrales Thema war dabei die offizielle Erlaubnis für eine gemeinsame Teilnahme konfessionsverbindender (Ehe-)Partner an Abendmahl und Eucharistie.
Wir haben sicher ein Stück dazu beigetragen, dass 2018 die Orientierungshilfe „Mit Christus gehen - Der Einheit auf der Spur. Konfessionsverbindende Ehen und gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie“ von der Deutschen Bischofskonferenz verabschiedet und in 19 der 27 deutschen Bistümer auch offiziell in Kraft gesetzt wurde. - Die Kommunikation mit der interessierten Öffentlichkeit erfolgte primär über unsere Webseite www.netzwerk-oekumene.de und führte auch immer mal wieder zu Interviewanfragen o.ä.. Trotzdem hätten wir uns natürlich mehr Presse-Resonanz für unsere Arbeit gewünscht.
- Zentrales Mittel für die Kommunikation mit Ihnen war der jährlich versandte Rundbrief, zwischen 2007 und 2022 ergänzt um jeweils ein bis zwei elektronisch verschickte Newsletter.
Im Leitungskreis arbeiteten über die Jahre insgesamt 21 Personen aktiv mit – fast alle über mehr als zehn Jahre. Drei der aktuellen Leitungskreis-Mitglieder sind seit der Gründung 1999 aktiv.
Vielleicht haben Sie gemerkt, dass unser Aktivitätenlevel in den letzten Jahren etwas nachgelassen hat. Seit 2017 sind wir ‚nur‘ noch neun Personen im Leitungskreis, die alle genannten Aktivitäten planen, vorbereiten und umsetzen. Mit der Orientierungshilfe ist ein wichtiges kirchenpolitisches Ziel – jedenfalls weitgehend – erreicht. Und von einer gewisse ökumenischen Ermüdung können wir uns auch nicht freisprechen.
Deshalb haben wir die diesjährige (Jubiläums-)Jahrestagung im März auch genutzt, um uns gemeinsam über Entwicklungsmöglichkeiten zu verständigen. Das Ergebnis war eindeutig: Das Netzwerk in seiner bisherigen Form und die damit verbundenen Aktivitäten werden wir nicht fortführen. Stattdessen schwebt uns vor, mit den Menschen, die über viele Jahre immer wieder bei unseren Tagungen waren, als lockerer Freundeskreis verbunden zu bleiben, der sich – ohne große Agenda – alle ein bis zwei Jahre an wechselnden Orten trifft, um die entstandene wunderbare Gemeinschaft zu pflegen. Wenn Sie daran Interesse haben, kontaktieren Sie uns gerne unter info@netzwerk-oekumene.de. Diese Mailadresse wird auch weiter aktiv bleiben, anders als die Webseite, die wir in ihrer bisherigen Form demnächst abschalten. Unter netzwerk-oekumene.de sind zukünftig nur noch einige wenige Informationen sowie die genannte Kontaktmöglichkeit hinterlegt.
Wir bedanken uns bei Ihnen allen, die Sie dem Netzwerk verbunden waren bzw. sind, an Tagungen oder anderen Veranstaltungen teilgenommen, uns am Stand besucht bzw. die Arbeit mit ihren Spenden erst möglich gemacht haben!
Unser verbliebenes Geld geht an die Arbeitsgemeinschaft ökumenischer Kreise e.V. (AÖK), die während der gesamten Zeit die rechtliche Trägerschaft für unser Netzwerk übernommen hat.
Wenn Sie sich weiter überregional ökumenisch engagieren möchten, empfehlen wir Ihnen die AÖK wärmstens – sie wird auch beim Evangelischen Kirchentag in Hannover im Mai 2025 mit einem Stand vertreten sein. Alle relevanten Informationen finden Sie unter www.aoek.de.
Bleiben Sie uns und den konfessionsverbindenden Paaren verbunden!
Es grüßt Sie herzlich der Leitungskreis
Beate und Jörg Beyer, Gabriele und Christoph Gaukel, Ines und Herbert Heinecke, Alexandra und Christian Mertens sowie Gudrun Steineck